PM: 04.02.2025 "„Neumarktfriede“ als Millionengrab? Pro Stadtbus fordert Transparenz und Ehrlichkeit"

 Unsere Pressemitteilung vom 04.02.2025:

„Neumarktfriede“ als Millionengrab?

Pro Stadtbus fordert Transparenz und Ehrlichkeit"



https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/oepnv-osnabrueck-neumarkt-umfahrung-fuer-busverkehr-nachteilig-48316463

„Neumarktfriede“ als Millionengrab?
Pro Stadtbus fordert Transparenz und Ehrlichkeit

Die Initiative „Pro Stadtbus Osnabrück“ warnt davor, dass der vollmundig angekündigte „Neumarktfriede“ zum Bumerang wird. Der durch viele zwingend erforderliche neue Linienführungen angekündigte Nutzen stelle sich bei genauerem Hinsehen als hoch risikobehaftet dar. Stattdessen befürchtet die Initiative einen Verlust bei Qualität und Akzeptanz des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Osnabrück sowie explodierende Kosten. „Die möglichen neuen Linienführungen müssen baldmöglichst öffentlich gemacht und diskutiert werden. Und bei den Kosten sollten Verwaltung und Rat sich und die Bürger ehrlich informieren“, heißt es von der Arbeitsgemeinschaft.

Das vom Rat verabschiedete Dogma „Weniger Busse über den Neumarkt“ zwingt zu Linienführungen, die weit von umwegarmen Ergebnissen entfernt sind. Die Fußwege beim Umsteigen am Neumarkt verlängern sich vielfach bis in den Kollegienwall hinein. Und das vom Stadtrat verordnete Fahrverbot über den Neumarkt für rund 70 Prozent der Busse im Vergleich zu heute bedeutet Umwegefahrten im Schleichtempo, die darum viel Zeit und Geld kosten. Osnabrück droht ein gegenüber heute teurer und zudem in Taktdichte und Geschwindigkeit ramponierter Stadtbusverkehr.

Schon 2018 hatte das vom Rat beauftragte Gutachterbüro Schmechtig über einen busfreien Neumarkt geurteilt: „Die Stadt Osnabrück müsste in der Konsequenz mehr Geld für einen schlechteren ÖPNV aufbringen.“

Die zusätzlichen Kosten liegen allein auf Grund der Umwegefahrten nach Schätzung der Initiative bei mehr als 1 Million Euro pro Betriebsjahr. Hinzu kommt der millionenschwere Umbau der Johannisfreiheit für schwere Linienbusse. Und am Ende bleibt im Vergleich zu heute nur ein Restangebot für Buskunden übrig, die keine Alternative zur Busnutzung haben. Umwegfahrten tragen ganz sicher nicht dazu bei, neue Nutzer zu gewinnen und dringend gebotene weitere Fahrgeldeinnahmen zu generieren.

Pro Stadtbus teilt die Bedenken der Bürgerinitiative zur Rettung der Johannisfreiheit, sieht aber neben der Störung der Totenruhe bezogen auf den ehemaligen Friedhof der Johanniskirche vor allem die Ruhe der Lebenden gestört. Das sind Patienten zweier Kliniken, darunter ein Kinderkrankenhaus, und Bewohner des Hospizes, die dann knapp 1.000 Busfahrten pro Tag unmittelbar vor der Haustür erdulden müssen. Zudem wird die Aufenthaltsqualität des Platzes an der Johannisfreiheit stark beeinträchtigt werden. Ob es klug ist, diesen Preis für eine behauptete Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Neumarkt zu zahlen, darf stark bezweifelt werden.

Pro Stadtbus appelliert an alle Verantwortlichen und an die Vernunft, Beschlüsse und Planungen bezüglich der Folgen rechtzeitig kritisch zu hinterfragen. Der Neumarktfriede darf nicht mit einem ÖPNV-Chaos erkauft werden. Auch wenn der Ratsbeschluss vor Jahren eine schwierige Geburt war, entscheidend ist, ob das Kind langfristig lebensfähig ist. Derzeit sieht es nicht danach aus. Die Bedenken von Pro Stadtbus wären am einfachsten zu überprüfen, wenn die Planos auch eine Basisvariante planen darf, dass heißt bei Beibehaltung der jetzigen Linienführungen. Damit gäbe es eine Vergleichsgröße und überhaupt erst eine solide Abwägungsgrundlage. Die sollte der Stadtrat ausdrücklich verlangen. Selbst verordnete Blindheit und Intransparenz sind schlechte Ratgeber, wenn es um Steuermillionen geht. Frühzeitige Offenlegung und Bürgerbeteiligung können Ergebnisse verhindern, die der Kassenlage und dem Ansehen der Friedensstadt dauerhaft schaden!

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